Forschungsinstitut für
Nachhaltigkeit | am GFZ

Stärkung der Kultur- und Kreativwirtschaft zur Förderung systemischer Innovationen für nachhaltige Transformationen (EMCCINNO)

Dauer

bis
Rebecca Froese

Dr. Rebecca Froese

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Der Klimawandel erzwingt tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen. Kultur- und kreativwirtschaftliche Einrichtungen können hierbei vor allem lokal eine wichtige Rolle spielen, indem sie das gesellschaftliche Bewusstsein für diese Veränderungen schärfen, Konflikte aufzeigen, Dialogräume öffnen, Perspektiven und Vorstellungswelten verändern. Ihre eigene Produktion kann in diesem Zuge ebenfalls nachhaltiger und innovativer werden. Das Projekt EMCCINNO testet, validiert und skaliert fünf prototypische Geschäftsmodelle kultureller Sozialunternehmen in Ungarn, Spanien, Portugal, Frankreich und Deutschland. Es wird analysiert, wie solche Organisationen in ökologischer, sozioökonomischer, künstlerischer Hinsicht zu Nachhaltigkeitstransformationen und dem Erreichen der Klimaziele der Europäischen Union beitragen können.

Sozialunternehmen innerhalb der Kultur- und Kreativwirtschaft arbeiten oft eng mit lokalen Akteurinnen und Akteuren zusammen. Ihre Verflechtungen in die Stadtgesellschaft hinein geben ihnen Einblicke in bereits laufende soziale und ökologische Veränderungen, in lokale Bedürfnis- und Gelegenheitsstrukturen. Dieses Wissen können sie für innovative und kreative Ansätze für Transformationen in ihrer lokalen Einflusssphäre sowie in ihrem Sektor nutzen.

Gleichzeitig sind insbesondere kleine und mittlere Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft aufgrund begrenzter, fragmentierter Ressourcen großen Unsicherheiten ausgesetzt. Dies hindert sie nicht nur an längerfristigen Planungen und der freien Entwicklung von Ideen, sondern schwächt auch ihre Resilienz, zum Beispiel gegenüber Budgetkürzungen sowie dem Klimawandel selbst, der sie zur Anpassung eingespielter Routinen und Praktiken zwingt.

Innerhalb von EMCCINNO entwickeln und erproben die beteiligten Kultureinrichtungen neue Formate, Routinen und Handlungsansätze, um ihre Anpassungsfähigkeit zu stärken und gleichzeitig Strategien für Klimaschutz und -anpassung zu entwickeln. Künstlerinnen und Künstler, Kulturmanagerinnen und Kulturmanager werden hierbei von einem internationalen wissenschaftlichen Team begleitet und unterstützt, sodass die Prototypen an die jeweiligen lokalen Gegebenheiten angepasst sind, dabei dennoch über die fünf Standorte hinweg wissenschaftlich analysiert werden können. Die aufgearbeiteten Ergebnisse fließen in internationale Netzwerke ein, um sie für andere kulturell-künstlerisch ausgerichtete Sozialunternehmen zur Verfügung zu stellen, um zur Skalierung der Ergebnisse beizutragen.

Das Ziel von EMCCINNO wird durch die folgenden Maßnahmen erreicht:

EMCCINNO wird als Keimzelle einer ko-kreativen Community, in Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungstragenden und anderen interessierten Organisationen maßgeschneiderte nachhaltige Geschäftsmodelle für kulturelle und künstlerische Sozialunternehmen entwickeln sowie validieren. In einem zweiten Schritt werden diese Modelle konsolidiert, für eine interessierte Öffentlichkeit aufbereitet und online zur Verfügung gestellt. Dies wird begleitet von einer Prozessanalyse, die iterativ in die ko-kreativen Gestaltungsprozesse zurückfließt und so kontinuierlich die Wirkung verbessert. Die entsprechende Begleitforschung wird vom RIFS angeleitet und liefert Erkenntnisse über nachhaltige Transformationsprozesse in kulturellen und künstlerischen Sozialunternehmen, die in wissenschaftliche Communities eingebracht werden sollen.

Über EMCCINNO

EMCCINNO ist ein EU Horizon Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren (Februar 2024 bis Januar 2028) und wird mit 3.1 Millionen Euro gefördert. Koordiniert wird das Horizon Projekt EMCCINNO durch das französische Nationale Zentrum für wissenschaftliche Forschung (Centre National de la Recherche Scientifique, CNRS).

  • Weitere beteiligte wissenschaftliche und nicht-wissenschaftliche Partner sind: Universität Aix-Marseille & Friche La Belle de Mai (Marseille, Frankreich), Zentrum für Kultur und Urbanistik ZK/U (Berlin, Deutschland), Centro de Estudios Sociais & Jazz ao Centro Clube (Coimbra, Portugal), EMES International Research Network (Madrid), Be.Time (Vejer de la Fronteira, Spanien), Green Formation & KÖME - Association of Cultural Heritage Managers (Budapest, Ungarn), Culture Action Europe, Nomad Garden *

Gehört zur Forschungsgruppe

Team

Rebecca Froese

Dr. Rebecca Froese

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Wissenschaftliche Projektleiterin
Manuel Rivera

Dr. Manuel Rivera

Forschungsgruppenleiter
Senior Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Prof. Dr. Mark Lawrence

Prof. Dr. Mark Lawrence

Wissenschaftlicher Direktor
Wissenschaftlicher Direktor
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